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Logbuch der SY Seluna

19.09.2009: Abschiedsfest

Irgendwie hab ich mir das spektakulärer vorgestellt. Da haben wir unsere vielen und viel zu schweren Taschen zum Bahnhof geschleppt und nach zwei Mal umsteigen waren wir dann auch schon in Frankreich. Das soll's gewesen sein? Wir sind ausgewandert? Nun, komisch geguckt haben die Leute bei der Post schon, als wir unser letztes Schweizer Münz eingezahlt haben und am SBB-Schalter mussten wir mehrmals wiederholen, dass wir unser GA tatsächlich nicht mehr brauchen und nicht nur hinterlegen wollen… Durch den Stress der letzten Tage gezeichnet, waren wir in Gedanken noch immer bei all den To-Dos, haben im Zug neue Listen geschrieben und ich hab ein paar Stunden geschlafen. Es muss erst Ruhe einkehren, damit die Veränderungen fassbar werden.

Da sind wir nun. Angekommen in unserem neuen Zuhause. Gute Freunde sind angereist und haben uns all die Dinge gebracht, von denen wir denken, dass wir sie brauchen könnten... Zum Glück kannten die meisten unsere Seluna schon, denn eine Führung durchs Innere glich eher einem Hindernislauf: überall Kisten und tausend Dinge, die wir in den folgenden Tagen von der einen Seite auf die andere gepackt haben - und wieder zurück, wieder hin, wieder zurück…

Bild vom Abschiedsfest

Beim Abschiedsfest sass der Sektkorken sehr locker und einen guten Schluck haben wir so - unfreiwillig - Selunas Cockpit spendiert. Wir durften viele Geschenke und gute Wünsche entgegen nehmen - dabei sind wir es doch, die zu Dank verpflichtet sind. An dieser Stelle nochmals ein ganz grosses MERCI an all unsere Helfer! Ohne Euch wäre unsere Traum nicht erreichbar.

Bild des verkehrt montierten Steuers
Eigentlich wollten wir ja zur Feier des Tages letzten Samstag einwassern - pünktlich zum Abschiedsfest. Aber wie's nun mal so ist, ein ganz kleines, aber essentielles Teil hat uns gefehlt: die Mutter, die das Steuer festhält - natürlich ein Spezialteil, das erst Ende Woche geliefert werden kann. Zum Glück! Denn auf der Suche nach einem passenden Ersatzteil haben wir das Unfassbare festgestellt: Der Schweisser, der unser Steuer repariert hat, hat es verkehrt montiert. Nicht auszudenken, was beim Einwassern passiert wäre, wenn wir nach rechts gesteuert hätten und Seluna daraufhin nach links fährt...

Und so lernen wir unsere erste Segelreisen-Lektion: Es dauert alles immer viel länger als man meint. Wir sitzen noch immer in Port Napoléon, haben keine Lust, nochmal in die Pizzeria zu gehen - fast das einzige Restaurant, das nach der Saison noch geöffnet hat. Aber schon bald, ganz bald werden wir uns an die Abreise wagen und die vielleicht schwierigste aller Meilen hinter uns bringen: die erste.

Letzte Änderung am 5 04 2010 durch Gesina und Leo. Feedback/Kontakt