Beim Packen der Taschen geht's darum alles Wichtige mitzubringen: Ovomaltine, Fasnachtsküechli, Bündnerfleisch, Käse, ein Buch über Aussenbordmotoren ... und Badezeugs. Nach einem langem Flug von Basel über London nach St.Lucia und einem Temperatur-Sprung von fast 40 Grad, geniessen wir ein paar Tage in einem Hotel nahe bei der Rodney Bay Marina. Langsam kommt der grosse Moment näher. Am 19. Februar ist dann soweit: von Ralph erhalte ich ein SMS: "Wir sind gerade in der Bucht und fahren in den Hafen ein.". Céline und ich rennen zum Strand und sehen Seluna von weitem in die Rodney Bay Marina einfahren.

Da die Seefahrer zu müde für ein Essen im heimlich geplanten Restaurant sind, disponieren Ralph und ich neu. Schliesslich gelingt es Ralph und Francina Gesina und Leo zu überzeugen, dass sie zusammen ins Restaurant 'Bosuns' auf dem Gelände der Rodney Bay Marina gehen, um dort zum Abschluss ihrer Ferien und gleichzeitig Ralph's Geburtstag zu feiern.

Kurz vor der vereinbarten Zeit treffen Céline und ich in der ersten Etage des Restaurants ein und spähen in alle Richtungen, ob wir die vier irgendwo entdecken, bevor sie uns entdecken.

Im Restaurant werden wir schon argwöhnisch beäugt, weil wir die ganze Zeit herumschleichen. Als wir sie endlich sehen, biegen sie unverhofft ab: Leo muss noch schnell zum Bankomat. Die Spannung steigt weiter. Schliesslich kommen sie die Treppe hoch und steuern zielstrebig einen Sechsertisch an. Kaum sind sie beim Tisch kommen Céline und ich hinter einer der Säulen hervor und die Überraschung ist gelungen. Während dem Essen sagt Gesina immer wieder: "Das glaube ich jetzt aber nicht" ;-)

Beim Essen versuchen wir mit dem Kapitän und dem Steuermann in Verhandlungen zu treten, damit wir am nächsten Tag auf der Seluna anheuern können. Die Verhandlungen sind kurz und erfolgreich und so freuen wir uns auf die Tage an Bord.

Am nächsten Tag gehen Céline und ich zuerst noch auf den grossen Markt in Castries, um Gemüse und Früchte zu kaufen. Nach dem Feilschen um die Preise machen wir die weitere Einkäufe in einem grossen Supermarkt und fahren in einem Taxi mit unzähligen Tüten und unseren Reisetaschen zur Marina, wo wir Gesina und Leo helfen, all die neuen Vorräte zu verräumen und unser Quartier im Bug der Seluna zu beziehen.

Die nächsten Tage fahren wir ganz gemütlich südwärts via Marigot Bay bis zur Anse Cochon, wo wir stundenlang schnorcheln. Nach einer ungemütlichen Nacht ist die ganze Bucht voll von Coca-Cola Etiketten, die aus einem Container stammen, die ein Frachter, der kurz zuvor südlich von St. Lucia gesunken ist, verloren hat. Da wir damit rechnen müssen, dass weitere Container in der Umgebung herumtreiben, machen wir uns wieder auf den Weg Richtung Norden. Besonders hatte es uns die sehr ruhige und schöne Marigot Bay angetan. Dort verbringen wir die letzten Tage, bis uns das Taxi abholt und zum internationalen Flughafen bringt.

Wir haben die Tage mit Gesina und Leo sehr genossen und freuen uns darauf sie irgendwo anders mal wieder zu treffen...