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Logbuch der SY Seluna

Februar 2011: Seltener Anblick in Kuna Yala

Es gibt Momente im Leben, die sind magisch. Der Augenblick ist so intensiv, dass alles andere nicht mehr existiert. Sogar die Zeit bleibt stehen. Und so war es auch vor ein paar Tagen, als ich mich mit Leo aufmachte, um an einem Riff ein paar Langusten zu erschnorcheln. Freunde hatten uns beschrieben, wo dieses feine Znacht zu finden sei. Und so hüpften wir mit Handschuhen ins trübe Nass. Die Sicht war um die 5 Meter und das Riff fiel neben uns ab, jedoch nicht allzu steil. Noch hatten wir keine Langusten und auch nicht gerade viele Fische gesehen, als er ganz plötzlich einfach da war. Nur ein paar Meter unter mir schwamm er gerade auf mich zu. Der elegante schlanke Körper mit der unverkennbaren Kopfform und den aussenliegenden Augen, ganz klar, es war ein Hammerhai. Er war nicht gross, er war grösser! Sicherlich drei, vielleicht gegen vier Meter - so ganz einig werden wir uns darüber wohl nie werden. Aber was spielt das auch für eine Rolle? Neugierig kam er auf uns zu. Mir stockte der Atem, doch die Gedanken waren klar und ruhig: Ein Hammerhai könnte mir gefährlich werden, also sollte ich näher am Riff Rückendeckung suchen. Vielleicht reagierte ich etwas zu schnell, jedenfalls schien mir der Hai sei durch meine Bewegung, die für ihn wohl eher wie hilfloses Gestrampel aussah, nur noch interessierter geworden. Wie in Zeitlupe schwamm er etwas gar nah an uns vorbei. Wir drehten unsere Köpfe von rechts nach links und wieder zurück, nur um seine ganze Länge wahrnehmen zu können. Gebannt sahen wir auf seine Augen und verfolgten jede seiner Bewegungen. Was für ein majestätischer Anblick! Irgendetwas schien ihn dann doch zu irritieren, vielleicht haben wir ihn auch einfach nur gelangweilt. Mit einem Flossenschlag war er weg. Aufgeregt schwammen wir zurück zu unserem Dinghy, drehten uns immer wieder um und versuchten, seine Umrisse irgendwo in diesem trüben Wasser auszumachen. Nichts. Kaum sassen wir im sicheren Schlauchboot, lachte Leo laut auf. Die Anspannung war vorüber, zurück bleibt die Erinnerung an ein unbeschreibliches gemeinsames Erlebnis.
Letzte Änderung am 19 03 2011 durch Gesina und Leo. Feedback/Kontakt