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Logbuch der SY Seluna

8. Mai 2011: Wer rastet, rostet...

Und dagegen gibt's im Ausland sogar Gesetze! Alle sechs Monate müssen wir für drei Tage Panama verlassen. Nach dem Landausflug letzten Dezember nach Costa Rica haben wir diesmal die Seereise gewählt. Nach knapp einem Jahr ohne grössere Überfahrt waren wir tatsächlich ein bisschen nervös, als wir unsere Reise nach Cartagena, Kolumbien, planten. Zu recht. Wir warteten auf das ideale Wetter, so gut es hier nur eben sein kann, wenn man Richtung Ostnordost will (also dem Passat entgegen). Wenig Wellen und der Wind genau von Norden waren angesagt, so dass wir doch mit etwas Glück mindestens die Hälfte der 200 Seemeilen würden segeln können. Doch natürlich kam's anders. Der Wind wollte nicht auf Nord drehen. Wir hatten ihn die ganze Zeit gegen an. Und die Wellen dachten gar nicht daran, nur 80cm hoch zu sein. Sie pendelten sich eher zwischen zwei bis drei Metern ein - einige ganz ausgelassene waren noch höher. Ich war mir das alles gar nicht mehr gewöhnt und hab das Wenige, das ich gegessen habe, nach einem ruppigen Aufenthalt auf der Toilette wieder dem Meer gespendet. Auch die Taktik, nicht zu viel zu trinken, damit man nicht wieder nach unten auf das WC muss, ist nur für ein paar Stunden eine gute Lösung... Die Delfine konnten mich diesmal auch nicht wirklich aufheitern.

Grossstadt im Dunst

Aber wir haben es nach 50 Stunden trotzdem bis in die grosse Lagune von Cartagena geschafft. Gleich bei der Einfahrt kam uns ein grosser Frachter entgegen und ein paar Delfine sprangen Meter hoch aus seiner Bugwelle! Ja, Cartagena hat einen grossen Fracht- und Containerhafen. Und so fahren wir zwei Stunden lang durch die Lagune an verschiedenen Häfen vorbei bis zur Stadt. So der Plan. Doch dann sank die Motorleistung immer weiter. Wir konnten unsere Seluna noch bis ausserhalb der Fahrrinne bringen, um dort den Anker zu werfen. Das Problem? Ein einfacher, dummer Fehler: der Tank war leer. Wir kennen den Dieselverbrauch bei den üblichen 1800 bis 2000 Touren, doch diesmal hatten wir längere Zeit mehr Gas gegeben, weil wir gegen die Wellen sonst kaum ankamen. Den viel höheren Verbrauch hatten wir nicht richtig eingeschätzt und eine Tankanzeige? - Fehlanzeige. Also aus Kanistern nachtanken, entlüften und weiter geht's. Und so sind wir nun angekommen in Cartagena.
Letzte Änderung am 25 05 2011 durch Gesina und Leo. Feedback/Kontakt