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Logbuch der SY Seluna

11. Mai 2011: Cartagena

Altstadt-Bild
Cartagena, unser erster Stopp in Südamerika, ist etwas ganz Besonderes: eine Grossstadt mit einer beeindruckenden Skyline auf der Halbinsel, einem Marine-Stützpunkt und einer noch sehr intakten Altstadt mit Salsa-Musik in den Bars. Wir ankerten zwischen dem einen Containerhafen und der Altstadt direkt vor dem Club Nautico. Hier können wir unser Dinghy unbekümmert stehen lassen, denn der Steg ist bewacht. Der Marinero begrüsst uns mit den Worten, woanders werde das Dinghy bestimmt gestohlen. Mit inbegriffen in der Dinghy-Aufpassgebühr sind auch die Abfallentsorgung und die Openair-Duschen mit warmem (!) Süsswasser. Was will man mehr? Ja, Ihr könnt Euch wohl kaum auch nur annähernd vorstellen, was eine warme Süsswasserdusche für uns für ein Luxus bedeutet. Abends hört man die Marschmusik des Marinestützpunkts, wenn zum Beispiel ihre Dreimastbark mit den Kadetten auf den Rahen ausläuft, die Latino-Musik von einer der Hafenbeizen oder aber die Kräne vom Containerhafen.
Blick vom Ankerplatz.
Wir machten uns gleich am ersten Tag auf den Weg zum Treffpunkt mit unserem Agenten, der für uns das Ein- und Ausklarieren übernahm. Ohne Agenten läuft das in Kolumbien nicht. Und dann erkundeten wir die Stadt zu Fuss. Zur Altstadt war es nur eine Viertelstunde. Das war auch in dem tropisch feucht-warmen Klima gut zu schaffen. In dieser Stadt wird es offensichtlich, welche guten Seiten der Tourismus hat (ja, es gibt auch die guten Seiten, tatsächlich): die Stadt ist sauber, an jeder Ecke steht ein Polizist und wir fühlten uns überall sehr sicher, sogar zwischen den engen Marktständen etwas ausserhalb des Zentrums.
Villa-Bild
Was für eine Altstadt! Umgeben von einer grossen Befestigungsmauer finden sich darin so viele schmucke Gässchen mit unzähligen Läden und kleinen Cafés. Das bekannteste Souvenir von Cartagena dürfte Smaragdschmuck sein. Überall in der Stadt finden sich Läden mit diesen kleinen grünen Steinen. Und natürlich haben sie alle gerade 50% Rabatt, Schnäppchen, Liquidation... Aber uns konnte das alles nicht reizen. Wir schlenderten weiter, setzten uns dann im Park Bolivar auf eine Bank und genossen die Sicht auf die grossen Tropenbäume und die plätschernden Springbrunnen. Wir tranken Wasser ohne Ende und sahen dabei den Vögeln bei der Balz zu.
Engel-Bild
Es war feucht und drückend warm. So warm, dass sich die Mücken lieber in den Tempel der Dominikaner verkrochen, wo sie sich dann gierig auf meine Waden stürzten. Durch diese kleine, aber sehenswerte Kirche wird man mit einem Audioguide geführt. Die nette Damenstimme brachte uns auf deutsch (!) die Geschichte Cartagenas und der Dominikaner auf sehr informative Weise näher. Sie versuchte hervorzuheben, wie viel Gutes die Dominikanermönche den Einheimischen getan haben, aber wir sind kritische Zuhörer. Gemeinsam hätten sie denn auch gegen die einfallenden Piraten gekämpft. Ob alle freiwillig auf dem Schlachtfeld standen, sei mal dahingestellt. Am Ende haben die Mönche sie von den heidnischen Bräuchen befreit. Und so starb ein Grossteil der einheimischen Bevölkerung an den eingeschleppten Krankheiten oder eben an der Inquisition. Das Inquistionsmuseum gleich in der Nähe haben wir uns erspart. Es soll sehr gruselig sein.
Letzte Änderung am 13 07 2012 durch Gesina und Leo. Feedback/Kontakt