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Logbuch der SY Seluna

Schweiz retour - oder die wahrscheinlich teuerste Variante, unser Visum zu erneuern...

Gelandet, das Gepäck gefunden, den Zoll heil überstanden, um sich dann mitten zwischen unzähligen Fernsehkameras und Mikrofonen wiederzufinden, die auf Noriegas Ankunft warteten. Vorbei an all dem Aufruhr und mit dem Taxi in die Grossstadt. Dort Kitsch pur bei einem Strassenumzug, der mit seinen Mickey-Mäusen und der Diskomusik so wenig mit Weihnachtsstimmung gemeinsam hat, wie wir uns ausgeruht fühlten. Jetlag. Einen Tag lang kümmerten wir uns um die Dinge, die uns daran erinnerten, dass wir wieder zu Hause sind: Wie bestellt man ein Taxi, wenn die Telefonverbindung nach Guna Yala nicht funktioniert? Was ist an dem Gerücht dran, dass die Strasse nach Carti mal wieder geschlossen wurde? Wie organisieren wir den Transport unserer Bestellung aus den USA, die sich natürlich verspätet hat? Schafft die Klimaanlage im Hotel es, unsere durchnässten Kleider - trotz zwei Schirmen! - wieder einigermassen zu trocknen bis zum Abend? Und wenn ja, welche Pizza sollen wir diesmal im Romanaccio bestellen?

Wenn man nur etwas lernt in Panama, dann dies: Für alles gibt es eine Lösung. Am nächsten Tag sitzen wir in Kennys Auto und fahren durch den Regen nach Carti. Auf angenehme 22 Grad gekühlt und durch Radiosendungen mit flachen Witzen über Herpes aus Paris und anderen Pafums ruhiggestellt, warten wir beim Steg so geduldig wie noch nie auf unsere Lancha. Etwa 90 Minuten später sitzen wir im Boot. Es hat aufgehört zu regnen, die Sonne zeigt sich und sofort reagiert meine Haut mit hellem Rot...

Wieder zu Hause. Irgendwie ist es enger als sonst. Und es schaukelt mehr. Ausser Leos Erkältung haben wir nur erfreuliche Mitbringsel aus der Schweiz mitgenommen. Tage voller Wiedersehensfreude und erneutem Abschiednehmen liegen hinter uns. Wir haben den ÖV getestet, über die Bundesratswahlen diskutiert, fast die Waschmaschine kaputt gemacht, von unserer Reise berichtet, zugenommen, ein angehendes Weltumseglerschiff im Bau besichtigt, umarmt, gelacht und geweint, noch mehr zugenommen, Molas verschenkt, nie Lotto gerufen, über manche Dinge den Kopf geschüttelt und natürlich die Badewanne genossen. Ferien ja, von fais rien aber keine Spur. Und so heisst es für uns erst einmal ankommen und richtig schnuufe. Chi - puuh. (Für die Schweizer, die sich eine Welt ohne Werbung nicht mehr vorstellen können, hier ein kurzer Einschub: Dichtschädel von Adrian Merz, Leos genetischem Halbbruder. Empfehlenswert.)

Herzlichen Dank Euch allen für Eure Freundschaft und Gastfreundlichkeit. Es freut uns, dass Ihr uns noch nicht alle für verrückt erklärt habt. Wir werden unsere Reise fortsetzen. Und irgendwann irgendwo werden sich unsere Wege wieder kreuzen.

Letzte Änderung am 29 12 2011 durch Gesina und Leo. Feedback/Kontakt