Eigentlich sind wir Optimisten und versuchen, die guten Seiten an einer Veränderung zu sehen. Doch es fällt uns im Moment nicht leicht. Als wir vor gut einem Jahr hier in Guna Yala angekommen sind, haben wir erst lernen müssen, dass man hier problemlos das Schiff offen lassen kann, auch wenn man nicht an Bord ist. Man brauchte nichts wegzuräumen, auch das Dinghy musste man nicht anschliessen - es kam ganz einfach nichts weg. Heute würden wir keinem mehr empfehlen, sich so sorglos hier zu bewegen. Dabei ist doch nur ein Jahr vergangen! Ein einziges Jahr. Was ist passiert? Immer wieder hört man von kleineren Diebstählen - bestimmt waren es nicht immer die Indianer, aber was ändert das? Und dann dies: Vorgestern abend wurde in Nargana eine Yacht überfallen und ausgeraubt. Eine Familie (!) kam in einem Boot angepaddelt. Bewaffnet mit Macheten stürmten sie das französische Schiff. Wir sind bestürzt und verunsichert.
Nur zu nahe liegt der Schluss, dass die westliche Kultur vorallem unnötige Bedürfnisse weckt. Die Gewalt im hiesigen Fernsehen ist alarmierend. Selbst in den Familiensoaps sind Waffen gang und gäbe. Und ja, sex sells und Geld regiert die Welt. Je lauter und unruhiger die Weihnachtszeit, desto mehr Partylaune, desto mehr Ausgang, desto mehr klingeln die unzähligen Kassen statt dem einen kleinen Glöckchen.
Wir machen da nicht mit. Wir zünden eine Kerze an, packen unser eines kleines Geschenk aus, knacken ein paar Nüsse und versuchen, in unserer kleinen Welt andere Werte zu betonen. In diesem Sinne: Frohe und besinnliche Weihnachten!