Die Portugiesische Galeere (Physalia physalis, engl. Portuguese Man of War) gehört zu den Staatsquallen. Die Einzeltiere (Polypen) einer Staatsqualle übernehmen dabei verschiedene Funktionen, die zum Erhalt der Kolonie notwendig sind. Daher auch der Name. Fresspolypen, Geschlechtsglocken, Deckblätter und Fangfäden agieren zusammen wie die Organe höherer Lebewesen.
Die Portugiesische Galeere ist die bekannteste und für den Menschen gefährlichste Staatsqualle. Ihr bis zu 20 cm langer Gasbehälter ähnelt einem aufblasbaren, transparenten Plastikkissen. Sie "segeln", indem sie ihre Gasblase bei günstigem Wind anheben. Ausgewachsene Exemplare können Fangarme von bis zu 30 oder 50 (!) Meter Länge haben - da waren sich Dieter und Herr Eichler nicht ganz einig (siehe Quellenhinweise). Und diese Arme sind nicht nur unglaublich lang, sondern nesseln auch sehr stark. Unsere Bestimmungsbücher warnen vor dem Hautkontakt mit diesen Quallen. Durch das Nesselgift kann es zu starken Hautverbrennungen mit heftigen Schmerzen, striemen- oder kettenatigen Hautrötungen, lokalen Schweissausbrüchen, Blasen und Quaddeln und gar zu Störungen des Kreislauf- und Nervensystems kommen. Es gab auch schon vereinzelte Todesfälle. Was allerdings bei der Beschreibung in den Büchern fehlt: Portugiesische Galeeren sind sehr schön anzuschauen und werden gern von Schildkröten verspeist - wie alle Quallen (so weit ich weiss).
Quellenhinweise
Dieter Eichler: Tropische Meerestiere, BLV, München, 6. Auflage, 2005.
Dieter Eichler: Gefährliche Meerestiere erkennen, BLV, München, 2. Auflage, 2005.