Schon ein paar Wochen liegt unsere Seluna vor der Marina Taina in Tahiti. Viele Bootsprojekte halten uns auf Trab. Auch versuchen wir so richtig in Weihnachtsstimmung zu kommen: Rotes Lametta ziert die neuen Spiegel im - und nun kommt's: frisch schneeweiss gestrichenen Badezimmer!
Aber ja, von all dem Gejammer, wie viel wir doch am Boot zu tun haben und wie kompliziert das alles zu organisieren ist, wollt Ihr eh nichts lesen. Also bringen wir Euch in Urlaubsstimmung. Tahiti ist bestimmt nicht so, wie man sich in Europa gemeinhin die Südsee so vorstellt. Keine kitschigen Palmenstrände. Aber Berge! Um wieder etwas fitter zu werden, sind Leo und ich zu unserem Hausberg, dem Marau aufgestiegen. Die ersten zwei drei Kilometer ging's ein Tal steil hinauf an all den reichen Einfamilienhäusern vorbei. Wenn man es sich leisten kann, wohnt man hier. Und das nötige Kleingeld dazu haben vorallem die eingewanderten Franzosen. Zumindest scheint es so. Irgendwo ganz oben hinter einer neuen Baustelle finden wir doch tatsächlich einen Wanderweg. Er führt uns durch Pinienwälder nach oben.
Dann plötzlich - nach etwa weiteren zwei Stunden - ein Schiessstand und Ende des Weges. Hm. Wir klettern über den Stacheldrahtzaun und sind auf der Strasse, die zu den Antennen auf dem Marau führt. Wunderbar! Die Aussicht von der Kretenstrasse aus ist eindrücklich. Senkrecht hinunter blicken wir ins Punaruu-Tal mit seinen Hochplateaus und dem tief eingeschnittenen Fluss, der sich durchs Tal windet. Bei den Antennen angekommen sind wir schon mitten in den Wolken. Wir sind zu spät dran, oder wenn man die Schuld abschieben will: Das Wetter spielt halt nicht mit... Wir picknicken auf der Platform und hoffen auf mehr Sonne. Die kommt aber nicht. Und was soll man denn ohne Aussicht auf einem sehr ausgesetzten Kretenweg herumstolpern? Das Ziel ist trotzdem erreicht: 1500 Meter rauf und wieder runter haben wir trotz Seebeine geschafft.
