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Logbuch der SY Seluna

Spitzen und Stachel

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Der wenige Wind kommt fast von vorne und so motorsegeln wir rüber nach Moorea. Auf halber Strecke geht es mitten durch einen Schwarm Rotfusstölpel und "zrrrr...", schon hängt ein echter Bonito an der Angel. Der heisst wirklich so und ist nicht nur echt hübsch sondern auch echt lecker, sei es als Sashimi, Tartar oder am nächsten Tag kurz angebraten. Auch die Nachbarn auf Pacific High freuen sich über ein Stück. Wie sich Geschmäcker doch verändern können. Vor der Reise hätte man mich mit rohem Fisch und eingelegtem Ingwer noch jagen können...
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Moorea ist wunderschön. Die Berge ragen steil auf und erinnern an die Marquesas, jedoch mit einem ganz wesentlichen Vorteil: Wir ankern auf türkisem Grund in der ruhigen Lagune. Ein paar Stachelrochen begrüssen uns, ein Igelfisch bleibt gleich in Selunas Schatten, ein Büschelbarsch quartiert sich im Ruderkasten ein - es ist wirklich nett hier! Ja, auch touristisch. Immer mal wieder fährt ein cooler Typ in einem Jetski vorbei, und die "Entchen", wie wir die weniger selbstständigen Jetskifahrer nennen, schön brav hinterher. Das sieht lustig aus, das wollen wir auch machen!
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Also los geht's: Unsere Freunde von der Felice voraus, Pacific High und wir je in einem Dinghy hinterher. Nach einem viel zu kurzen Schnorchelstopp im Naturschutzgebiet (da müssen wir nochmal hin!) geht's zur Rochenfütterungsstation.
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Die Horde Touristen ist gerade abgedüst, und wir also fast allein dort. Naja, allein ist relativ... Wir springen ins Brust tiefe Wasser und sehen vor lauter schwarzen Spitzen erst kaum einen Stachelrochen. Was für ein Erlebnis! Umzingelt von Dutzenden von Haien zu schwimmen - nichts für schwache Nerven. Überall sind sie. Wenn ich keinen sehe, der näher ist als drei Meter, dann brauche ich mich nur umzudrehen.
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Ein Guide wirft ein Stück Fisch einen Meter vor Leo ins Wasser und sofort schnappt es sich ein Hai. Aber in erster Linie werden hier also die Stachelrochen gefüttert. Zumindest gehe ich davon aus - denn es gibt auf Moorea auch zwei Haifütterungsstellen. Kaum stellen wir uns auf den Boden, kommen die Rochen an und sehen, ob es etwas zu fressen gibt. Sie klettern regelrecht an uns hoch. Ich streichle über ihre zart-weichen Flossen. Verrückt ist das. Ein Streichelzoo. Wir sind uns so gar nicht sicher, was wir von so einer Veranstaltung halten sollen. Aber ich muss zugeben, ich fand's sehr aufregend.
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Einen schönen sonnigen Tag gibt's noch vor der nächsten Regenstörung. Und so machen wir uns kurzentschlossen mit der Itchy Feet auf zum Rotui, dem Berg zwischen den beiden grossen Buchten auf Moorea. Dort oben soll man dem Namen von Opunohu auf die Spur kommen: die Felsen des Kraterrandes sind die Rückenflosse, zwei Bergspitzen ragen auf wie die Giftstacheln und die Bucht selbst ist der Bauch (Opu) von einem Steinfisch (Nohu).
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Wir können es an diesem Tag nicht verifizieren. Wir sind viel zu spät dran, die Mittagssonne brennt uns auf die Hüte, zwischen den Pflanzen steht die Luft. Der Schweiss tropft mir von der Nase. Wir finden unterwegs ein wunderschönes Aussichtsplätzchen und sind damit sehr zufrieden. Während die anderen beiden weiter schwitzen, picknicken Leo und ich ausgiebig und gehen dann wieder nach Hause.
Letzte Änderung am 9 03 2014 durch Gesina und Leo. Feedback/Kontakt