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Logbuch der SY Seluna

Die grünen Klippen von Hiva Oa

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Segelschiffe kommen und gehen. Und wir sind immer noch in Hanamoenoa, Tahuata, bei den Mantas. Doch uns zieht's weiter und so machen wir uns auf zur nordwestlichen Bucht von Hiva Oa. Die Windprognosen sind gut, aber die Realität ist anders. Plötzlich dreht der Wind 180 Grad, kommt von Nord und mit ihm eine erstaunlich hohe Welle. Wir kommen kaum noch gegenan. Trotzdem bleiben wir optimistisch und wollen einen Blick in Hanamenu werfen. Vielleicht geht's ja doch zum Ankern. Die Küste ist rauh und steil und im Norden karg. Die Bucht liegt in einem engen Tal. Es erinnert an den Grand Canyon en miniature (= small canyon?). Vorn in der Bucht ist ein kleines Motorboot und es wird wild hin und her geworfen. Nee, das ist nichts für uns.
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Wir kehren um und fahren wieder zurück nach Hanamoenoa. 12 Meilen - das ist mit Rückenwind ein Klacks. Aber umkehren ist doof. Doch das Wetter nimmt keine Rücksicht auf unsere Gefühlslage. Der Wind stellt ab, dreht auf Nord, stellt wieder ab. Es regnet tagelang, obwohl es hier eigentlich nie regnen soll. Und dann endlich ist's soweit und wir machen uns nochmal auf nach Hanamenu - diesmal mit dem Plan, gleich weiter zu segeln, wenn es denn nicht mit dem Ankern klappen sollte. Just als wir losfahren wollen, ziehen Regenwolken auf. Aber egal, irgendwann muss man einfach gehen. Und was haben wir für ein Glück. Es regnet ringsum, aber nicht bei uns. Und als wir an der Steilküste im Nordwesten von Hiva Oa vorbeisegeln, zeigt sich uns das Bild, das uns damals auf Isla del Coco verwehrt blieb: Über 40 Wasserfälle stürzen sich über die steilen Klippen ins Meer. Manche sind kleine Rinnsale, andere führen einiges an Wasser. Einer stürzt über viele Meter im freien Fall, andere über unzählige Stufen. Wir fahren der Küste entlang und staunen, verfolgen die Wasserläufe mit dem Feldstecher. Weiter geht's ums Kap herum, in die Bucht und dort rollen zwar Wellen an, aber es ist okay zum Ankern. Jedenfalls für Leute mit Seebeinen und mit Heckanker.
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Am Ende der Bucht stehen hinter einem schönen Sandstrand und zwischen Kokospalmen, Mango- und Zitronenbäumen versteckt ein paar Wochendhäuser. Wir folgen einem plätschernden Geräusch und finden zu einem natürlichen Steinbecken mit hüfttiefem Wasser, in das sich durch üppiges Grün schlängelnd klarstes Frischwasser ergisst - das so heisst, weil's eben sehr frisch ist.
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Eine hohe und steile Felswand trennt Hanamenu von ihrer Nachbarbucht. Wie gern würden wir dort oben stehen und hinunterschauen. Aber mutig genug für diese Kletterpartie sind wir nicht. Und so fahren wir mit dem Dinghy aussen rum. Am Felsen zu vorderst am Kap ist eine Heiligenstatue angebracht. Sogar mit Solarzellen und zwei Lampen!
Letzte Änderung am 7 07 2013 durch Gesina und Leo. Feedback/Kontakt